Häufig gestellte Fragen
- Welche Forderungen stellt die Bewegung für die Abschaffung der Fischerei?
- Warum sollte die Fischerei abgeschafft werden?
- Sollte man nicht im Rahmen der persönlichen Freiheit darüber entscheiden können welche Nahrung man zu sich nimmt?
- Ist es demokratisch die Idee einiger Vegetarier jedem aufzuzwingen?
- Die Produktion und der Konsum von Fleisch von Wassertieren scheint essentiell für den Lebensunterhalt vieler Menschen zu sein. Fleisch von Wassertieren abzuschaffen bedeutet also ihre Interessen zu ignorieren?!
- Warum nicht die Aufzucht von glücklich lebenden Tieren erlauben?
- Unterstützt diese Bewegung Gleichheit von Mensch und Tier? Will diese Bewegung Wassertieren Rechte verleihen?
- Was ist mit Wassertierprodukten außer Fleisch (Tinte, Fischeeier...)?
- Was unterscheidet diese Bewegung von der Förderung des Vegetarismus?
- Wer organisiert diese Bewegung?
Welche Forderungen stellt die Bewegung für die Abschaffung der Fischerei?
Die Aufzucht und das Fischen der Wassertiere ihres Fleisches wegen abzuschaffen, sowie den Verkauf und Konsum von Wassertierfleisch zu verbieten.
Warum sollte die Fischerei abgeschafft werden?
Weil Aquakultur und Fischerei großen Schaden anrichten, das heißt, sie lassen eine ungeheure Anzahl von Wassertieren leiden und sterben, obwohl es nicht notwendig, ihr Fleisch zu essen.
Sollte man nicht im Rahmen der persönlichen Freiheit darüber entscheiden können, welche Nahrung man zu sich nimmt?
Aktivitäten, die anderen Schaden zufügen fallen nicht unter die persönliche Freiheit. Die Gesellschaft muss sie durch Gesetze verbieten.
Ist es demokratisch die Idee einiger Vegetarier jedem aufzuzwingen?
Diese Bewegung möchte eine öffentliche Debatte über die Legitimität von Fleisch von Wassertieren auslösen. Die Argumente für und wider die Fischerei sollen von Grund auf diskutiert werden. Andererseits stellen viele Nicht-Vegetarier die Aufzucht und das Fischen bereits in Frage.
So in Frankreich:
- 14% der Befragten antworten, daß sie folgender Aussage nicht zustimmen*: "Es ist normal, daß Menschen die Tiere ihres Fleisches wegen züchten"
- 39% stimmen der Idee nicht zu, daß "es normal ist Tiere durch Fischen zu töten“
- 58,8 % stimmen der Idee nicht zu, daß "es normal ist Tiere durch Jagen zu töten“
* Personen die „überwiegend nicht zustimmen“ oder „gar nicht zustimmen“. Befragt wurden 1000 Personen für eine Studie von Geneviève Cazes-Valette, « Le rapport à la viande chez le mangeur français contemporain », („Das Verhältnis des zeitgenössischen französischen Konsumenten zum Fleisch“), November 2004, Seite 83.
Die Produktion und der Konsum von Fleisch von Wassertieren scheint essentiell für den Lebensunterhalt vieler Menschen zu sein. Die Fischerei abzuschaffen bedeutet also ihre Interessen zu ignorieren?!
Nein. Die Interessen dieser Menschen sollten und können bei der Abschaffung der Fischerei berücksichtigt werden.
Warum nicht die Aufzucht von glücklich lebenden Tieren erlauben?
Unsere Gesellschaften sind nicht in der Lage den Wassertieren, deren Fleisch gehandelt wird, ein würdiges Leben und leidloses Sterben zu ermöglichen. Dessen ungeachtet müssen Wassertiere für Fleisch getötet werden, und das für ein Produkt das man nicht braucht um gesund zu sein oder Freude am Essen zu haben. Ein fühlendes Lebewesen wird angetrieben vom Wunsch seine Existenz weiterzuführen. Sein Leben zu beenden bedeutet das Individuum seiner Freude, Vergnügen und Erfüllung zu berauben, einem Recht das es legitimerweise beanspruchen dürfte.
Unterstützt diese Bewegung Gleichheit von Mensch und Tier? Will diese Bewegung Wassertieren Rechte verleihen?
Diese Bewegung setzt sich für die Abschaffung der Fischerei ein. Man könnte dieses Ziel um die Frage ergänzen ob allein die Tatsache, daß man zur menschlichen Spezies gehört ein relevantes ethisches Kriterium darstellt. Man könnte das Ziel um die Frage ergänzen ob man Tieren grundlegende Rechte, ähnlich den Menschenrechten zuspricht. In der Praxis bedeutet die Aufzucht und das Fischen abzuschaffen, daß man Wassertieren das Recht zuspricht nicht misshandelt oder getötet zu werden um vom Menschen gegessen zu werden.
Tiere leiden und werden auch getötet für Stierkämpfe, Experimente, Pelz etc. Warum geht es bei dieser Bewegung nur um Wassertiere und ihr Fleisch?
Jede der Handlungsweisen ist spezifisch (ethisch, kulturell, ökonomisch etc.) und stellt uns vor andere Fragen, auch wenn es Verbindungen zwischen den einzelnen Handlungsweisen gibt. Wenn man zum Beispiel im Interesse des Tieres ein Nahrungsmittel verbietet bezieht es sich auf Fleisch, nicht auf Tierversuche.
Was ist mit Wassertierprodukten außer Fleisch (Tinte, Fischeeier...)?
Für die meisten Menschen stellt sich der Konsum dieser Produkte anders dar, weil sie nicht zum Tod des Tieres führen. In der Praxis jedoch bedeutet die Abschaffung des Fischerei auch Tierprodukten oder zumindest das Gesamtbild der gegenwärtigen Produktionsumstände zu überdenken. Denn tatsächlich ist der Verzehr dieser Produkte nicht notwendig um sich gesund zu ernähren.
Was unterscheidet diese Bewegung von der Förderung des Vegetarismus?
Die Förderung des Vegetarismus hat zum Ziel, daß sich ein Individuum, eines nach dem anderen, entscheidet seine Konsumgewohnheiten zu ändern und es aufhört, Fleisch zu essen. Die Bewegung zur Abschaffung der Fischerei ist eine politische Herangehensweise: Sie hat zum Ziel, daß die öffentliche Meinung an der Idee festhalten soll, daß Fischerei abgeschafft werden sollte. Die menschlichen Gesellschaften sollen, eine nach der anderen, die Produktion, den Verkauf und Konsum von Fleisch von Wassertieren verbieten. Aus Sicht der Bewegung ist die Weigerung Fleisch von Wassertieren zu essen ein politischer Boykott und Ausdruck für die Unterstützung der Abschaffung. Während der Bewegung zur Beendung der Sklaverei im Großbritanien des ausgehenden 18. Jahrhunderts haben 300.000 Menschen Zucker aus von Sklaven bestellten Plantagen boykottiert
Wer organisiert diese Bewegung?
Die Forderung nach einem Ende der Fischerei und der Wassertierhaltung wurde von französischen und schweizerischen Aktivisten gemeinsam formuliert, die diese Forderung auch auf internationaler Ebene mit Tierschutzorganisationen teilen wollten, um sich der Bewegung anzuschließen.
Obwohl der Aufruf zur Abschaffung der Fischerei und der Wassertierhaltung niemandem gehört, sondern in erster Linie ein Ziel ist, das es zu erreichen gilt, und eine Perspektive für unsere Strategien, die sich jede Organisation auf ihre Weise aneignen und umsetzen kann, haben wir nach einigen Veranstaltungen des Welttages eine Organisation gegründet, um die Kampagne zu koordinieren und die Kommunikation mit allen Beteiligten zu gewährleisten: La question aquatique, eine französische Vereinigung mit globaler Reichweite.
Die Ziele von La question aquatique sind die gleichen wie die des Welttages: die Realität der Fischerboote und der intensiven Zucht von Wassertieren zu beleuchten. Neben der Kommunikation kümmert sich La question aquatique um die Logistik der Kampagne, die sozialen Medien und die Verbreitung des Ziels, die Fischerei und der Wassertierhaltung zu beenden, innerhalb der Tierschutzgemeinschaft weiterzuverbreiten. Im Moment sind wir ein kleines Team, aber wir hoffen, wachsen zu können und dabei nicht nur die Kampagne weiter auszubauen, sondern auch eine regelmäßige Kommunikation zum Thema Wassertiere mit allen an der Kampagne beteiligten Organisationen sicherzustellen.